Ich muss leider absagen...

Shownotes

Kennst du das Gefühl, dass du Termine und Verabredungen einhalten musst, weil es von dir verlangt bzw. erwartet wird? Auch dann, wenn du dich eigentlich gar nicht danach fühlst?

Warum es gerade uns hochsensiblen Menschen so schwer fällt, abzusagen. Warum wir uns immer wieder Situationen aussetzen, die uns viel zu viel Energie rauben. Und wie du das zukünftig anders angehen kannst. Um das und mehr geht es in dieser Podcastfolge.

Mehr zu mir und meiner Arbeit findest du außerdem auf meiner Website. Dort kannst du auch mein Buch "Hochsensibel durchs Leben." erwerben. Ich stehe außerdem für Vorträge, Lesungen und Workshops zur Verfügung.

Ich freue mich außerdem über deine Bewertung, dein Like oder deinen Kommentar. Empfiehl meinen Podcast auch gern an Menschen, die davon profitieren können.

Transkript anzeigen

00:00:05: Herzlich willkommen zu meinem persönlichen Podcast, wo sich alles um das Thema Hochsensibilität dreht.

00:00:12: Ich bin Christine Klocke und ich wünsche dir jetzt viel Freude beim Anhören.

00:00:18: Hallo und herzlich willkommen zu einer neuen Folge meines Podcasts.

00:00:22: und heute habe ich mir mal ein Thema ausgewählt.

00:00:26: Ja, was leider immer mehr in mein Leben einzukällt und mit dem ich mich immer noch unglaublich schwer tue.

00:00:34: Und diese Folge baut so ein bisschen auf die letzte Folge auf, in der es darum ging, ich will doch einfach mal nur meine Ruhe haben.

00:00:43: Und ich habe ja darüber gesprochen, dass es auch ganz wichtig ist, seine persönlichen Grenzen zu erkennen.

00:00:49: diese zu akzeptieren, anzunehmen und danach dann auch zu handeln, weil sonst so eine Abwärtsspirale entstehen kann, dass man eben eine Krankheit, Depression oder was auch immer reinrutscht, wo wir dann eben wirklich sehr, sehr, sehr schwer nur wieder rauskommen und was natürlich auch viel, viel länger dauert, als wenn wir doch früher mal auf die Bremse getreten wären.

00:01:11: Heute geht es darum, Dinge, die wir ausgemacht haben, Verabredungen, die wir getroffen haben, Meetings, die wir machen wollten oder Events, auf die wir uns gefreut haben, wo wir gerne hingehen wollten oder die einfach wichtig für unsere Arbeit oder was auch immer sind, dass wir, wenn wir merken, es ist einfach zu viel, dass wir dann sagen, hey, tut mir leid, ich muss leider absagen.

00:01:38: Oder wir müssen unser Treffen leider verschieben.

00:01:43: Das ist etwas, womit ich mich früher sehr, sehr schwer schon getan habe, weil ich ja immer gerne gefallen wollte.

00:01:49: Ich wollte nicht negativ auffallen.

00:01:52: Ich hatte immer diese Sprüche im Ohr, wie, was hast du denn schon wieder?

00:01:55: Bist du schon wieder krank?

00:01:58: Und ich bin dann oft in so eine Rechtfertigung reingekommen und habe mich damit auch sehr, sehr unwohl gefühlt.

00:02:05: Also ich verbinde dieses Absagenmüssen.

00:02:08: Auch heute unbewusst immer noch mit einem sehr negativen Gefühl, mit dem Gefühl nicht genug zu sein, nicht mithalten zu können, einfach nicht rein zu passen, die Anforderungen nicht erfüllen zu können, unbequem zu sein, kompliziert zu sein.

00:02:21: Also alles das, was ich eigentlich in meiner Kindheit schon gespürt habe, triggert diese eine Satz.

00:02:28: Diese Überwindung von mir zu sagen, ich muss leider absagen, wir müssen unser Treffenleiter verschieben, ich kann leider nicht kommen.

00:02:35: Und seit ich in den Wechseljahren bin, ist es noch viel häufiger der Fall, dass ich Dinge absagen muss, weil mein Körper zu kämpfen hat mit der ganzen hormonellen Umstellung.

00:02:44: Aber uns hoch sensiblen Menschen geht es in dieser lauten Welt ja wirklich auch so, dass wir prinzipiell... häufiger über unsere Grenzen gehen, dass unser Körper einfach nicht so belastbar und leistungsfähig auf lange Zeit ist, wie es bei neurotypischen Menschen der Fall ist.

00:02:59: Und dass wir aber einfach auch lernen dürfen, das zu akzeptieren und damit umzugehen und auch selbstbewusst dazu zu stehen und damit auch nach außen zu gehen.

00:03:09: Denn wem tun wir denn einen Gefallen, wenn wir uns zu Events oder Treffen hinschleppen, obwohl es uns eigentlich gar nicht gut geht und obwohl uns dieses Treffen dann mehr Energie raubt, als es uns wirklich gibt.

00:03:23: Auch wenn wir uns vielleicht total darauf gefreut haben und darauf hingefiebert haben.

00:03:29: Unsere Gesundheit ist unser wichtigstes Gut.

00:03:32: Und je älter wir werden, desto anfälliger wird auch unser Körper.

00:03:36: Unser Körper ist weniger belastbar.

00:03:39: Wir brauchen eine längere Regenerationszeit.

00:03:42: Das ist ganz, ganz, ganz normal.

00:03:44: Und wir hochsensiblen Menschen dürfen dann noch viel, viel mehr auf uns achten.

00:03:51: Und eine wichtige Voraussetzung ist, dass du gut in deinen Körper hinein fühlst.

00:03:57: Und herausfindest, ob das Treffen oder das Event oder was auch immer du geplant hattest, dir in diesem Moment auch wirklich gut tut.

00:04:07: Und es gab Situationen, in denen habe ich dann praktisch, wenn ich ein Treffen geplant hatte oder irgendwas, habe ich dann früh ins Geheim gehofft, dass die andere Person absagt.

00:04:18: Manchmal ist das dann auch passiert.

00:04:21: Da sage ich wieder, das Universum zeigt uns schon den Weg.

00:04:24: Das hat mir da ein bisschen zugearbeitet, weil ich auch so ungern selber absage.

00:04:29: Weil ich dann eben wieder das Gefühl bekomme, ich bin zu schwach, ich krieg's nicht hin und so weiter.

00:04:34: Aber... Je mehr ich mich mit einer eigenen Persönlichkeit auseinandersetze und auch damit, wie mein Körper funktioniert oder wie er eben auch nicht funktioniert, desto mehr gelingt es mir auch selbstbewusst dazu zu stehen.

00:04:48: Und das Wunderbare an dieser Sache ist, dass sich immer mehr Menschen und jetzt mit den Wechseljahren auch Frauen begegnet, die dann sagen so, hey, ich finde es total mutig, dass du das machst, dass du da so offen darüber sprichst.

00:05:02: Das traue ich mir selber noch nicht und ich sage mir, ich kann Ich kann das absolut verstehen.

00:05:07: Ich kann das absolut nachempfinden, dass es unangenehm ist, Termine abzusagen, die vielleicht auch über lange Sicht schon geplant sind, die schon lange feststehen und worauf du dich eigentlich auch gefreut hast.

00:05:20: Aber in diesem Moment, man sagt ja immer, ein Nein zu jemand anders, da geht es nicht darum, dass das eine Ablehnung ist, sondern dass das eigentlich ein Ja zu dir selbst ist.

00:05:32: Also dieses hineinspüren.

00:05:35: Okay, ich habe die Energie heute nicht.

00:05:36: Ich fühle mich einfach nicht gut.

00:05:38: Ich möchte dieses Treffen gerne verschieben oder absagen.

00:05:42: Ich kann dir wirklich versichern, wenn du damit beginnst.

00:05:46: Es wird Menschen geben, die damit gar nicht klar kommen, aber du wirst auch immer mehr Menschen finden, die das akzeptieren, die das verstehen und für die du dann vielleicht sogar ein Vorbild bist, weil du eben darüber sprichst und auch ganz klar deine Grenzen zeigst und einhältst.

00:06:05: Und ich möchte dich heute eigentlich wirklich dazu ermutigen, mehr dazu zu stehen und zu sagen, nein, wir müssen das Treffen leider absagen oder verschieben, denn heute fühle ich mich nicht gut.

00:06:20: Heute habe ich nicht die nötige Energie.

00:06:23: Es würde mir mehr Energie rauben.

00:06:25: Ich wäre nicht ganz präsent.

00:06:27: Ich könnte nicht so aufmerksam sein.

00:06:29: Und deswegen würde ich lieber unser Treffen an einem anderen Tag zu einer anderen Zeit nachholen.

00:06:37: Und was mir dabei noch einfällt, ist, wie hoch sensiblen Menschen tendieren natürlich auch dazu, gerne für uns alleine zu sein.

00:06:47: Wir scheuen uns manchmal direkt auch für sozialen Kontakten oder viele von uns telefonieren auch nicht gerne.

00:06:54: Wir dürfen aber auch ein bisschen aufpassen, dass wir uns dann nicht zu sehr zu Hause einigeln und gar nicht mehr nach draußen gehen.

00:07:01: Elaine Aaron, die Begründerin der Hochsensibilität, hat es in ihrem Buch auch ganz gut beschrieben.

00:07:07: Sie sagt auch, wir müssen auch immer mal wieder über unsere Grenzen gehen, weil wir uns sonst wirklich nur einigeln und zurückziehen, was dann unserer Psyche auch nicht mehr gut tut und wo wir uns dann komplett aus dem sozialen Leben zurückziehen würden.

00:07:24: Und gerade dieses mit Menschen zusammen sein, die uns gut tun, rausgehen, neue Eindrücke erleben, das ist ja auch was fürs Herz und für die Seele.

00:07:33: Das tut uns also auch gut und kann uns auch Kraft und Energie schenken.

00:07:38: Und ich bin dann dazu übergegangen, wirklich zu überlegen, kurz davor, kann ich diese Energie jetzt wirklich aufbringen?

00:07:45: Möchte ich diese Energie auch wirklich aufbringen?

00:07:48: Denn manchmal haben wir vielleicht den Terminkalender voll und stellen fest, dass da irgendwie nur Sachen drin sind, die wir für andere Menschen tun, aber wo nichts für uns mit drin ist.

00:07:58: Und ich schaue dann, okay, möchte ich diese Energie aufbringen?

00:08:01: Kann ich diese Energie aufbringen?

00:08:04: Und wie kann ich gut für mich sorgen?

00:08:07: Also, wie schaffe ich es, zu diesem Event zu gehen, zu diesem Treffen zu geben?

00:08:12: Und in dem Moment, wo ich merke, es geht doch nicht, wie schaffe ich es da, mich aus dieser Situation zurückzuziehen?

00:08:20: Und ich habe gemerkt, dass das Beste wirklich ist, im Vornherein darüber zu sprechen, wirklich auch die Wahrheit zu sagen und nicht zu sagen, so, boah, ich habe Kopfschmerzen oder also, wenn das der Fall ist, natürlich, aber manchmal schieben wir das ja auch einfach nur vor, sondern wirklich zu sagen... Was ist der Grund dafür, dass du dieses Treffen absagen musst oder verschieben musst?

00:08:44: Oder dann auch zu sagen, hey, ich fühle mich nicht so gut im Moment.

00:08:49: Ich würde dich aber trotzdem gerne sehen, können wir vielleicht die und diese Bedingungen für uns aufstellen?

00:08:57: Also was weiß ich eben, nicht ins laute Restaurant gehen, sondern uns lieber zu Hause treffen.

00:09:03: Oder bei dem Meeting ... jemand Bescheid zu sagen, dass man sich dann eben zurückzieht oder nur zu dem wichtigen Teilen mit dabei ist.

00:09:12: Oder der Familie ganz klar dann auch sagen, hey, ich fühle mich heute schlecht, ich möchte heute nicht mit dem Auto fahren, ich brauche ein bisschen Zeit für mich.

00:09:20: Und dann hat jeder auch die Möglichkeit zu verstehen, was eigentlich los ist und warum du diese Absage triffst.

00:09:28: Denn häufig ist es doch so, dass wir uns schon fragen, so warum sagt jemand ein Treffen ab?

00:09:35: Und wenn das eben häufiger vorkommt, dann kann es auch sein, dass es an unserer Persönlichkeit kratzt und wir denken, hat das jetzt was mit uns zu tun.

00:09:42: Und wenn wir da aber einfach offen darüber sprechen, dann weiß die andere Person auch ganz genau, woran sie ist.

00:09:48: Und vielleicht hat sie ja selber tolle Vorschläge oder vielleicht merkt er ja im Gespräch, dass es der anderen Person genau so geht und sie nur nicht den Mut dazu hatte, darüber zu sprechen.

00:09:59: Und plötzlich kann es sein, dass ihr eine ganz andere Ebene der Kommunikation und der Verbindung zueinander spürt, dass ihr plötzlich ganz offen über diese Themen sprechen könnt, dass ihr Gleichgesinnte findet, mit denen ihr euch darüber austauschen könnt.

00:10:14: Und ganz wichtig ist meiner Meinung nach an dieser Stelle auch zu sagen, dass nichts unbedingt sein muss.

00:10:23: Das Wichtigste, was du bist, bist du selbst.

00:10:27: Du solltest dich an die erste Stelle stellen, deine Gesundheit an die erste Stelle stellen und dann wirklich schauen, wie kannst du gut für dich sorgen.

00:10:38: Und Termine abzusagen oder zu verschieben, haben immer auch so einen kleinen, bitteren Beigeschmack.

00:10:44: Und wie ich am Anfang schon sagte, verbinde ich das immer mit etwas Negativen.

00:10:48: Nicht gut genug zu sein, es nicht hinzukriegen, nicht rein zu passen, wieder aufzufallen und so weiter.

00:10:54: Das hatte ich alles schon gesagt.

00:10:56: Und wenn du aber mal scharfst, das von der anderen Seite zu sehen.

00:11:00: Und wenn du das so betracht, dass du in diesem Moment dann etwas für dich tust, etwas für deine Gesundheit, etwas für deinen Wohlbefinden, etwas für deine positive Energie, dann kannst du deinen Mindset neu ausrichten.

00:11:17: Und dann wird diese Absage, die auch nicht mehr so schwerfallen, weil du ja weißt, dass du sie in einem Moment tust, wo du dir etwas Gutes tun musst und das Gute ist, eben einfach zu Hause zu bleiben, dich auszuruhn, einen Film zu schauen, auf die Couch zu kuscheln, deine Katze zu streicheln oder was auch immer.

00:11:39: Und du wirst merken, dass du Die Menschen, mit denen du wirklich auf einer Wellenlänge schwimmst und die irgendwie wirklich wichtig für dich sind, dass sie durch solche Absagen und Verschiebungen nicht aus deinem Leben verschwinden werden.

00:11:54: Sondern du hast entweder diese Verbindung mit Menschen.

00:11:57: Dann bleibt sie auch bestehen, auch wenn ihr euch nicht regelmäßig seht.

00:12:01: Oder du hast diese Verbindung nicht und die Menschen haben kein Verständnis dafür und dann brauchst du sie aber auch nicht unbedingt in deinem Leben.

00:12:10: Also richtet deinen Fokus und dein Mindset wirklich auf das Positive aus, stelle dich in den Mittelpunkt, sorge gut für dich, kenne deine Grenzen, deine Bedürfnisse und dann kannst du auch mit einem guten Gewissen sagen, hey.

00:12:25: Ich muss leider absagen, lass uns nächste Woche den Termin nachholen.

00:12:29: In diesem Sinne wünsche ich dir eine gute Woche und sage bis bald.

00:12:35: Das war der Hochsensibilitäts-Podcast von und mit mir Christine Kluck.

00:12:41: Ich hoffe, dass dir diese Folge gefallen hat.

00:12:43: Wenn ja, empfehle mich gern weiter und ansonsten sage ich bis zum nächsten Mal.

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